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Durchgängigkeit der Glenne im Scharfenberger Wald hergestellt

Durchlass Glenne

Der Hochsauerlandkreis und die Stadt Brilon sorgen am Oberlauf der Glenne im Scharfenberger Wald für deren Durchgängigkeit. Fische haben nun von der Einmündung der Schlagwasser bei Kallenhardt im Kreis Soest bis nach Brilon über 8 km freie Bahn.

Die Glenne entspringt südlich von Altenbüren und fließt neben Rixen und Scharfenberg in nordwestliche Richtung zur Briloner Stadtgrenze. Sie passiert die Kallenhardter Gemarkung und Schloß Körtlinghausen und mündet einige Kilometer danach in die Möhne.

2 km unterhalb der Altenbürener Mühle führt ein Wirtschaftsweg über einen alten Durchlass aus Beton. Am Ausgang des Durchlasses hatte sich durch jahrelange Erosion ein rund 40 cm tiefer Absturz gebildet. Dieser Absturz war von Forellen kaum, von kleineren Fischen z.B. den Mühlkoppen und von anderen Bachlebewesen gar nicht zu überwinden. In dem alten Durchlass konnte sich daneben keine durchgehende Bachsohle bilden und Kleinstlebewesen dort nicht leben bzw. wandern. Der Durchlass wies zudem bereits deutliche Betonschäden auf.

Im Rahmen des Neubaus wurde nun auf dem richtigen Bachsohlniveau ein neuer Durchlass aus gewelltem Stahl errichtet. Die Sohle des neuen Durchlasses wurde mit ca. 40 cm Sohlsubstrat aus kleinen Steinchen und Bachkies überdeckt. Die Bachlebewesen werden damit zukünftig kaum einen Unterschied zum normalen Bachbett spüren. Unter der Decke des Durchlasses bietet zusätzlich ein spezieller Nistkasten Wasseramseln die Möglichkeit zu nisten.

Als weitere Maßnahme wird noch der Bachlauf oberhalb des Weges verlängert, um so den alten Höhenunterschied auszugleichen. Der alte Verlauf des Gewässers wird dazu verfüllt. Wurzelstubben und Gehölze, welche zur Durchführung der Maßnahme gefällt werden mussten, werden zur strukturellen Bereicherung in den neuen Bachlauf eingebaut. An der Glenne entwickelt sich so oberhalb des Durchlasses eine naturnahe Aue. Die Kosten der Maßnahme einschließlich der Ingenieurkosten belaufen sich auf rund 80.000 €. Diese Maßnahme wird zu 1/3 von der Stadt Brilon und zu 2/3 von der Unteren Naturschutzbehörde des HSK über Windkraftersatzgelder finanziert.

Rund 40 m weiter oberhalb befindet sich in der Glenne ein weiteres ca. 60 cm hohes Absturzbauwerk. Dort befindet sich eine Wasserentnahme­stelle zur Versorgung naheliegender Fischteiche. Deren Eigentümerin hat die gleiche Baufirma in diesem Zuge beauftragt, auch dieses Bauwerk unter ökologischen Aspekten umzubauen. Damit können sich alle Bachlebewesen in diesem Glenneabschnitt zukünftig ohne Behinderungen bewegen.

Noch eine erfreuliche Feststellung: Bei der Elektrobefischung, die zum Schutz der Fische vor Beginn der Baumaßnahme durchgeführt wurde, konnten 32 Forellen und 4 Mühlkoppen gefangen und umgesetzt werden. 4 Jungforellen bis 5 cm Größe beweisen, dass die Forellen sich in der Glenne natürlich vermehren.

Bild: Luftbild des Ingenieurbüro W. Klein aus Warstein- Allagen.

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